Lazër Radi – poezi në gjermanisht –
nga Ferdinand Laholli
neue Übersetzungen albanischer Lyrik
Lazër Radi wurde 1916 in Prizren geboren. Von 1938 – 1942 studierte er Jura in Rom und arbeitete nach dem Studium als Rechtsanwalt und Publizist.
Für seine schriftstellerische Tätigkeit und seinen antikommunistischen Standpunkt wurde er von der unmenschlichen Diktatur Enver Hoxhas 46 Jahre lang verfolgt.
Sein erstes Buch erschien 1993. Lazër Radi lebt heute in Tirana und hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht.
Verzweiflung
Lasst mich
von den bösen Wellen weggehen,
und im verrotteten Erinnerungspaddelboot
Rettung suchen…
lasst mich
im Fluge zu dem Gesang ankommen,
mit den Möwenflügeln
die Finsternis durchzubrechen
und die Meeratmung
zu fühlen.
Dëshpërim
Më lini të ik
prej valësh të liga,
e n’kaiken e kalbun t’kujtimeve
t’kërkoj shpëtim…
Më lini,
fluturimin
me krahë pulbardhash ta marr
e ndër kangë të ndalem,
errësinën me sy ta çaj
e detit t’ia ndiej
frymëmarrjen!
***
Hoffnugslos
Am verlassenen Strand –
ewiger Eremit.
Ich wandere
und komme nirgendwo an!
Das Meer versteckt unter dem Schaum,
auf dem weichen Sand
die Spuren meiner Träume
Ich trete am leeren Ufer entlang
ohne zu wissen
was ich am leeren Ufer entlang suche,
wo Traum und Spur
unter dem Sand zusammen schlafen…
(1984)
Pa shpresë
N’bregun e braktisun
si eremit i përjetshëm
endem…
pa mbrritë askund!
Gjurmat e andrrave të mia,
mbi ranën e butë,
deti i fshin me shkumë.
Këtij bregu të zbrazët
endem
pa e ditë as vetë ç’kërkoj,
nëpër gjurmat e kambve t’mia
kujtimet dhe andrrat,
bashkë shkojnë…
(1984)
***
Die Wände der Dämmerung
mit den Strahlflammen im Herzen
brach ich die Wand der Dämmerung durch!
Dort, am Rande des Hügels,
auf der Angstunterlage warte ich seit eh und je,
und ich weiss nicht:
Ob ich zuerst geboren werden soll
oder sterben…
(1952)
Muret e muzgut
Me vesë mëngjesi
mbushë grushtet plot,
me flakë rrezesh n’zemër
muren e muzgut shpërtheva!
Atje, përtej kodre
n’shtrojerë të ankthit,
prej kohnash pres,
e s’po di:
ma parë m’duhet të lind,
apo të vdes…
(1952)
***
Nach dem Weinen
Weine um den vertrödelten Augenblick
und das versiegte Wort.
Weine um das verboten Licht
und die gebrochene Ehre.
Weine um die hingerichtete Freiheit
und die gequälte Seele
und komm zu mir nach dem Weinen
schüttle meinen Schlummer
um in unserer Umarmung
das Lächeln anzurühren.
(1984)
Pas vajit
Vajto çastin e humbun
dhe fjalën e shterrun,
vajto dritën e ndalun
dhe nderin e shkelun,
vajto lirinë e varun
dhe shpirtin e bjerrun,
dhe mbas zhgrehjes n’vaj eja,
shkundma dremitjen
e bashkë n’përqafje
ta rrokim buzqeshjen.
(1984)
aus dem Albanischen übersetzt von Ferdinand Laholli